Tank- und Ladekarten im Fuhrpark
Laut dem Automobil-Marktforschungsunternehmen Dataforce nutzen etwa drei Viertel der Fuhrparks in Deutschland Tankkarten. Bei den Ladekarten sind es rund zehn Prozent weniger. Der Grund dafür: Bei einer überschaubaren Anzahl an Elektrofahrzeugen setzen Fuhrparks häufig auf Einzellösungen. In den vergangenen Jahren ist die Bedeutung der Karten und Apps gestiegen, denn die Strom- und Kraftstoffpreise haben sich stark erhöht. Umso wichtiger ist es, den Verbrauch und die Kosten im Blick zu behalten.
Bei Tank- und Ladekarten handelt es sich um eine Art Kreditkarte, mit der Fahrer:innen den Kraftstoff beziehungsweise Strom für das Flottenfahrzeug zahlen können. Alternativ stellen viele Anbieter eine App zur Verfügung, die wie eine digitale Tank- oder Ladekarte funktioniert. Der Vorteil besteht darin, dass eine bargeldlose und kontaktlose Zahlung sowie eine automatische Abrechnung über das Firmenkonto ermöglicht wird. Zudem müssen sich weder die Fahrer:innen noch entsprechende Verantwortliche mit dem Sortieren und Bearbeiten von Tankquittungen beschäftigen. Das spart Zeit und Geld. „Unternehmen profitieren von einem effizienten Fuhrparkmanagement durch reduzierten administrativen Aufwand verbunden mit sinkenden Verwaltungskosten und von einem transparenten Kostencontrolling. Die Nutzung von Tankkarten ermöglicht zudem das Reporting sowie Verbrauchsanalysen“, erklärt Verena Kersting, Product Manager bei Athlon.
Mehr Funktionen als Tanken und Laden
Tankkarten können entweder über einen Dienstleister/Tankkartenanbieter oder über die Tankstellenbetreiber/Mineralölgesellschaften direkt bezogen werden. Eine gewisse Multifunktionalität ist über die Abrechnung von Waren und Dienstleistungen mit Autobezug gegeben. Häufig werden neben dem Bezahlen selbst auch noch Leistungen wie Autowäschen, Mautgebühren oder die Abrechnung von Pannenhilfen angeboten. Ob auch andere Dienstleistungen im Umfang der Karte enthalten sind, hängt von individuellen Vereinbarungen ab. „Der Bezug von Schmierstoffen, Wagenpflege oder Kfz-Dienstleistungen ist mit den Lade- und Tankkarten, die Athlon anbietet, bargeldlos möglich. Und das flächendeckend und europaweit, in einem sehr großen Akzeptanznetzwerk für Strom und Kraftstoff. Damit bieten wir unseren Kunden eine breite Abdeckung über viele verschiedene Kraftstoffanbieter, sodass eine Karte oder App ausreichend ist. Darauf legen wir großen Wert, denn die Nutzung muss so unkompliziert wie möglich sein“, betont Verena Kersting. Bei der Wahl des richtigen Anbieters sollte darauf geachtet werden, dass in der Region, in der das Unternehmen hauptsächlich tätig ist, ein breites Akzeptanzstellennetz verfügbar ist.
„Wir empfehlen unseren Kunden die Shell Hybrid Card. Sie deckt alle gängigen Antriebsarten ab: Elektro, Plug-in-Hybrid, Benzin und Diesel. Sie hat über 5.500 Akzeptanzstellen in Deutschland sowie über 26.000 in ganz Europa. Optimal sind die 99 Prozent Netzabdeckung im öffentlichen Ladenetz mit über 80.000 öffentlichen Ladepunkten in Deutschland und über 300.000 in Europa“, weiß Verena Kersting. Ob die Karten nur in Deutschland oder auch europaweit genutzt werden können, kann an der Kennzeichnung D oder EUROPE beziehungsweise INT erkannt werden.
Vor Betrug schützen
Eine wichtige Rolle bei der Nutzung von Tank- und Ladekarten spielen der Daten- sowie Betrugsschutz. Um einem missbräuchlichen Umgang mit den Karten vorzubeugen, sollten sie nur mit PIN-Code eingesetzt werden. Die meisten Karten lassen sich, ähnlich wie EC- oder Kreditkarten, durch einen PIN-Code schützen. Dieser sollte nie zusammen mit der Karte aufbewahrt werden. Außerdem ist es wichtig, die Karte nicht im Fahrzeug aufzubewahren und nach Verlust die sofortige Sperrung zu veranlassen.
Es ist ratsam, klare Regeln für die Nutzung der Tank- oder Ladekartefestzulegen, um Missbrauch vorzubeugen. Dabei sollte festgehalten werden, dass die Weitergabe der Tankkarte beziehungsweise des PINs an Dritte auch für geschäftliche Zwecke verboten ist. Hilfreich ist, wenn in der Auswertung der Daten sichtbar wird, wenn zu viele Autos mit der gleichen Karte betankt werden. Auch muss geregelt werden, ob die Nutzung für private Zwecke erlaubt ist oder nicht. Ist die Nutzung des Firmenwagens und der Tank- oder Ladekarte für die Mitarbeitenden auch privat möglich, gilt die Karte als geldwerter Vorteil, der bei der Steuer angegeben werden muss. Steuerfrei sind Tankzuschüsse nur, wenn sie maximal 44 Euro betragen, die im Rahmen von Gutscheinen oder als Guthaben auf der Tankkarte an die Mitarbeitenden übergeben werden dürfen. Die Nutzung der Ladekarte hingegen ist steuerfrei.