W wie Wallbox

Setzt man als Unternehmen auf einen elektrischen Fuhrpark, gehören zum effizienten Betrieb nicht nur die richtigen Fahrzeuge, sondern auch eine passende und für die Mobilitätsanforderungen geeignete Ladeinfrastruktur. Wallboxen sind eine Möglichkeit, Elektrofahrzeuge effizient laden zu können. Auf dem Betriebsgelände oder zu Hause.

EV charger close up

    Wallboxen – effizient aufladen

    Elektrifizierung des Fuhrparks steht bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Sie stehen vor der Herausforderung, ihre Flotten effizient zu verwalten und gleichzeitig nachhaltige Lösungen zu implementieren. Die Einführung von Elektrofahrzeugen in Fuhrparks gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung, und mit ihr die Notwendigkeit einer zuverlässigen Ladeinfrastruktur. Wallboxen, als ein Teil dieser Infrastruktur, spielen dabei eine wichtige Rolle.

    Unternehmen, die mit Elektrofahrzeugen eine nachhaltige Mobilität im eigenen Fuhrpark umsetzen wollen, müssen vorher einiges beachten. Es reicht nicht aus, sich die zu den Mobilitätsanforderungen passenden Elektrofahrzeuge zuzulegen. „Vorher müssen sich die Verantwortlichen umfassend mit dem Thema beschäftigen: Wie viele Ladepunkte brauchen wir am Standort? Wie viele Fahrzeuge im Fuhrpark können jetzt schon oder auf absehbare Zeit umgestellt werden? Daran knüpft das Lastmanagement an: Kann mein Gebäude die Anzahl an Ladepunkten mit dem entsprechenden Strom beliefern? Wenn all dies geklärt ist, kann man sich der Frage von Ladesäulen oder Wallboxen auf dem Betriebsgelände stellen“, sagt Carsten Claßen, Senior Mobility Consultant bei Athlon Germany. Athlon unterstützt bei diesem Prozess mit einem ganzheitlichen Beratungsansatz. Während es auf dem Firmengelände noch praktikabel ist, eine geeignete Ladeinfrastruktur aufzubauen, kann dies abseits des Firmengeländes anders aussehen.

    Was sind Wallboxen?

    Wallboxen sind Ladestationen, die an der Wand oder auch an einer Standsäule installiert werden können. Sie können zuhause oder auf dem Firmengelände eingesetzt werden und steuern dort den Ladevorgang des E-Autos. Im Kontext des Fuhrparkmanagements ermöglichen sie das Laden mehrerer Fahrzeuge gleichzeitig und bieten eine schnellere Ladegeschwindigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Steckdosen. Durch den Einsatz von Wallboxen können Unternehmen ihre Flotten effizienter betreiben, da die Ladezeit verkürzt wird und Fahrzeuge schneller wieder einsatzbereit sind. Dies minimiert Ausfallzeiten und maximiert die Nutzung der Fahrzeuge.

    E-Fahrzeuge an einer handelsüblichen Haushaltssteckdose zu laden ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings braucht das nicht nur viel Zeit, sondern birgt auch Gefahren. Die Leitungen können derartige Mengen an Strom und den dauerhaften Betrieb nicht ausreichend bewältigen. Wallboxen bieten hier den Vorteil, dass sie das Laden mit Drehstrom mit bis zu 22KW ermöglichen und das Auto dadurch bis zu zehnmal schneller auflädt.

    Der Einbau einer Wallbox im privaten Umfeld ist mit rechtlichen Vorgaben verbunden. Während Hauseigentümer eine Wallbox auf ihrem Grundstück ohne weiteres anbringen dürfen, benötigen Mieter die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft. Ist diese eingeholt, steht der eigenen Wallbox zuhause nichts mehr im Weg. Neben dem öffentlichen und dem betrieblichen Laden ein wichtiger Baustein, um lückenlose Möglichkeiten zu haben.

    Mobility Card Charging EV

    Worauf es ankommt

    Wer seinen Fuhrpark elektrifizieren und seinen Mitarbeitenden E-Autos als Dienstfahrzeuge anbieten möchte, muss für seine Mobilitätsanforderungen eine geeignete, gut ausgebaute Ladeinfrastruktur planen. Die vorhandenen Elektroinstallationen vor Ort müssen von einer Fachkraft geprüft werden. Während der Arbeitgeber dafür sorgen muss, dass auf dem Betriebsgelände die benötigten Ladepunkte installiert und mindestens für die Firmenwagen Lademöglichkeiten vorhanden sind, sieht es bei den Mitarbeitenden zuhause anders aus. Hier ist es keine Pflicht, aber absolut sinnvoll. Zum einen kann der Arbeitgeber die Kosten für die Wallbox ganz oder teilweise übernehmen oder sie installieren lassen und überlassen. „Die richtige Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um erfolgreich den Fuhrpark zu elektrifizieren. Da heißt es auch die Car-Policy anzupassen und konkret festzulegen, wer wo laden darf, wie es abgerechnet wird, et cetera. Durch unsere Erfahrung und mit entsprechenden Tools unterstützen wir unsere Kunden bei der Entwicklung einer Strategie zur Elektrifizierung des Fuhrparks“, so Carsten Claßen von Athlon.

    Abrechnung der Stromkosten

    Innerhalb und außerhalb des Firmengeländes gibt es verschiedene Abrechnungsvarianten. Zumeist wird auf Grundlage des tatsächlichen Verbrauchs abgerechnet anstelle einer  monatlichen Pauschale. Hier empfiehlt sich dann eine intelligente Wallbox mit Reimbursement (Erstattung). Mit einer intelligenten Wallbox mit Abrechnungssystem können die Ladevorgänge der Firmenfahrzeuge, Mitarbeitenden und von Gästen erfasst werden. Die Ladevorgänge werden dabei von der Wallbox bzw. dem Verwaltungssystem erfasst und den Fahrer:innen zugewiesen. Der Arbeitgeber kann seinen Angestellten auch eine Ladekarte aushändigen. Die Abrechnung erfolgt dann wie bei einer Tankkarte über den Arbeitgeber. Die Ladekarte erlaubt es den E-Dienstwagen überall zu laden. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich beim Laden an der heimischen Wallbox. Wenn die Ladestation über eine RFID-Autorisierung verfügt, kann mit der Ladekarte der Ladevorgang gestartet sowie beendet und vor allem ausgewertet werden, um die geladenen Kilowattstunden erfassen und abrechnen zu können.

    Fazit

    Ist die Entscheidung für eine Wallbox gefallen, geht es darum, die passende Wallbox auszuwählen und zu installieren. Zudem geht es um die Anzahl der benötigten Ladepunkte und die Prüfung der technischen Voraussetzungen sowie möglicher Genehmigungen und nicht zuletzt um ein klares Abrechnungsmodell im laufenden Betrieb, also entsprechende Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden. „Das macht deutlich: Es ist viel zu tun und einiges zu beachten. Man kann die Elektrifizierung als internes Projekt betrachten, bei dem verschiedene Fachabteilungen einbezogen werden müssen, wie z.B. das Facility-Management, die Personal- und Einkaufsabteilung und auch der Betriebsrat, wenn vorhanden. Die Grundlage ist immer eine geeignete Elektrifizierungsstrategie, die wir gerne mit unseren Kunden ausarbeiten. Damit ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Fahrzeugflotte getan“, unterstreicht Carsten Claßen, Senior Mobility Consultant.